02.07.2019
Was ist Beatmungspflege?
Bei der Beatmungspflege werden Patienten zuhause oder im Pflegeheim gepflegt, die rund um die Uhr beatmet, also zusätzlich mit Sauerstoff versorgt werden müssen. Viele werden durch eine Trachealkanüle behandelt, einige tragen Atemmasken. Es ist wichtig, dass diese Patienten rund um die Uhr beobachtet werden, damit gleich auffällt, wenn mit der Atmung (oder sonst ihrer Gesundheit) etwas nicht stimmt. Häufig werden die Begriffe „Beatmungspflege“ und „Intensivpflege“ synonym verwendet.
Wer braucht Beatmungspflege?
Beatmungspflege wird von Ärzten für Patienten verschrieben, wenn diese nicht mehr selbst gut genug atmen können. Wenn ein Patient nicht richtig Luft holen kann, fehlt ihm Sauerstoff und die Unterversorgung kann extreme Konsequenzen haben.
Einige Patienten müssen rund um die Uhr beatmet werden. Andere brauchen die Hilfe nur nachts, wenn sie schlafen. Wieder andere benötigen unterschiedlich viel Unterstützung beim Luftholen, je nachdem, wie es ihnen geht.
Manchmal sind schon Kinder intensivpflegebedürftig und brauchen Beatmung. Das liegt oft an einem Geburtsfehler – sie kommen also auf die Welt, aber können nicht allein atmen. Gelegentlich wird die Beatmung aber auch nach einem Unfall nötig.
Das gilt auch für Erwachsene: Einige Menschen können nach einem Unfall nicht mehr selbstständig arbeiten. Andere verlieren die Fähigkeit durch eine lange Krankheit oder eine plötzliche Krankheit (wie zum Beispiel einen Schlaganfall).
Wo findet Beatmungspflege statt?
Beatmungspflege findet meistens zuerst im Krankenhaus statt. Später werden die Patienten entlassen und in einem Pflegeheim, zuhause oder in speziellen Beatmungs-WGs weiter gepflegt.
Wenn jemand zuhause beatmet wird, spricht man von ambulanter Beatmungspflege (oder Intensivpflege). Dafür wird ein Zimmer in der Wohnung oder im Haus für die intensivpflege eingerichtet: Ein Bett und die Beatmungsgeräte müssen darin Platz finden. Außerdem steht rund um die Uhr ein Team von Pflegekräften zur Verfügung und passt auf den Patienten auf.
Einige Menschen sind ihr Leben lang auf die Beatmungspflege angewiesen. Andere erholen sich nach einiger Zeit wieder. Für die meisten Patienten bedeutet das aber nicht, dass sie für immer „ans Bett gefesselt sind“ – sie können in ihrer Wohnung auch mal in einen anderen Raum, draußen spazieren gehen oder sogar Urlaub machen. Was genau möglich ist, hängt natürlich davon ab, wie krank der Patient ist.
Wer trägt die Kosten für Beatmungspflege?
Weil die Beatmungspflege notwendige Behandlung ist, wird sie von den Krankenkassen bezahlt. Dabei kommt es für die Beatmung nicht auf die Pflegestufe des Patienten an – es handelt sich um eine Behandlungsleistung.
Oft ist die Organisation der Beatmungspflege zu Beginn eine große Herausforderung für die Angehörigen oder Familien. Dann helfen Fallmanager aus dem Krankenhaus oder Pflegeanbieter. Weil die Beatmungspflege zuhause so weit in den Alltag eindringt und so wichtig ist, sollte man bei der Wahl des Pflegedienstes sehr sorgfältig auf den eigenen Eindruck und auch das Bauchgefühl hören.
Im Zweifel helfen auch Sozialarbeiter – es lohnt sich immer, nach Hilfe zu fragen!
Im Born Gesundheitsnetzwerk bieten die ipo Intensivpflegeorganisation, der AuK intensiv und der Kinderintensivpflegedienst peggy blue Intensivpflege an. Unser Wohnkonzept 2016 bietet Plätze in Patienten-WGs für intensivpflegebedürftige Patienten. Sie können sich auch mit Fragen zum Thema an uns wenden!