06.08.2021
Pflege bei Hitze: Daran müssen alle denken
Auch wenn dieses Jahr das Wetter eher durchwachsen ist, müssen wir im Sommer und Spätsommer doch immer wieder daran denken: Bei Hitze gehört mehr zur Pflege. Das gilt für alle Pflegenden – Profis oder die, die sich um Angehörige und Freunde kümmern.
Warum gibt es so einen Zusammenhang zwischen Pflege und Hitze? Müssen nicht einfach alle bei hohen Temperaturen mehr trinken? Das stimmt zwar zu Teilen, aber in der Alten- und Krankenpflege kommen mehr Aspekte dazu.
Dehydriert ist gefährlich: Bei der Pflege ans Trinken denken
Pflege ist körperlich oft anstrengend – man trägt, hebt, bringt, stützt, … Das darf man nicht unterschätzen, wenn man überlegt, wie viel Flüssigkeit man den Tag über braucht. Wer im Schatten sitzen kann, muss natürlich weniger trinken als diejenigen, die bei hohen Temperaturen unterwegs und aktiv sind. Dazu kommt oft die psychische Belastung – ob als Arbeitsstress oder weil die Pflege in den privaten Alltag passen muss. So eine zusätzliche Belastung (und Aufregung) erhöht den Bedarf.
Wer pflegt, sollte also Trinken mit einplanen – wie bekannt am besten Wasser oder ungesüßter abgekühlter Tee. Bei der Arbeit am besten gewohnheitsmäßig eine eigene Wasserflasche dabeihaben – das spart Geld und macht das Trinken leichter.
Für Pflegebedürftige das Trinken einfach machen
Auch Pflegebedürftige müssen bei Hitze mehr trinken. Bei einigen Patienten ist das allein körperlich nicht leicht: Ein Glas mit Wasser anheben ist eben nicht immer einfach. Als erstes sollte man also überlegen, ob das Trinken wirklich leicht gemacht wird. Könnten Strohhalme helfen? Oder viele kleine Gläser?
Dann geht es darum, überhaupt ans Trinken zu Denken. Im Alter oder bei Krankheit ist manchmal das Durstempfinden nicht mehr wirklich aktiv. So vergisst man zu trinken – und wer zu wenig Flüssigkeit im Körper hat, denkt unklarer und langsamer. Also sollte man dafür sorgen, dass den ganzen Tag über Erinnerungen ans Trinken da sind. Wer kann, füllt sich eine große Flasche oder Karaffe und trinkt die vormittags und nachmittags leer. Oder man führt eine Strichliste am Kühlschrank: Wie viele Gläser Wasser waren es heute?
Einfacher ist Trinken übrigens auch, wenn es schmeckt. Es gibt mittlerweile neben dem klassischen Wasser oder abgekühlten Tee auch viele fertige Wassersorten „mit Geschmack“. Das Wasser mit Geschmack durch Obst oder Kräuterbeigaben selbst zu machen kann ein weiterer Anreiz sein, ans Trinken zu denken.
Schwitzen und Pflege
Ein weiterer „Hitzefaktor“ ist das Schwitzen. Neben dem Flüssigkeitsverlust (Trinken!) ist Schwitzen für viele Menschen unangenehm. Der Geruch „nervt“ meist nur, aber gefährlich kann Schwitzen werden, weil es Scheuern bedeuten kann. Und wer nicht schwitzt hat ein größeres Problem: Der Hitzestau bleibt vielleicht unentdeckt.
Eine erste Maßnahme gegens Schwitzen ist natürlich Abkühlen – Schatten, kühles Wasser, Ventilatoren oder sogar Klimageräte, Trinken und angemessene Kleidung sind wichtige Faktoren. Aber auch wenn man hier alles unternimmt, was geht, ist es oft noch zu warm. Also sollte man das Schwitzen im Sommer mit „einplanen“.
Passende Kleidung bedeutet zum Beispiel, luftige Kleidungsstücke auszusuchen und Materialien, die Luft durchlassen. Gleichzeitig scheuern viele typische Sommermaterialien wie Hanf beispielsweise mehr als Polysterstoffe. Was mehr aufreibt – weite oder enge Kleidung – ist meist eine individuelle Frage und hängt mit davon ab, wie und wie viel man sich bewegt.
Zusätzlich sollte man bei der Pflege ein paar zusätzliche Arbeitsschritte einplanen – wenn es warm ist, will oder muss man öfter Wäsche und Kleidung wechseln. Auch Waschen und Duschen wird wichtiger und häufiger.