Reha für pflegende Angehörige

23.10.2020

Reha für pflegende Angehörige

Pflegende Angehörige können eine Kur oder Reha beantragen, um von der Pflege eine Auszeit zu nehmen, sich zu erholen und eigene gesundheitliche Probleme anzugehen. Dabei helfen Krankenkassen, der eigene Arzt und die Reha-Einrichtungen. In der Zwischenzeit kann die Pflege durch Verhinderungspflege geregelt werden – oder Sie wählen eine spezielle Einrichtung, in der die gepflegte Person gleichzeitig unterkommen kann und gepflegt wird.

Eine Auszeit: Kur oder Reha für Pflegende Angehörige

Wer ein Familienmitglied oder Partner bzw. Partnerin pflegt, bringt dafür oft viel Zeit und Kraft auf. Ein Ergebnis ist, dass viele Pflegende überlastet sind – diesen Begriff liest und hört man immer wieder.

Eine „Überlastung“ zeigt sich auf viele Arten:

· Das Gefühl „nicht mehr zu können“, nicht genug zu sein, einfach ständig müde oder erschöpft zu sein. Das kann sich auch in häufigem Weinen oder sehr viel oder sehr wenig Schlaf zeigen.

· Immer mehr Wut auf die eigene Situation, auf die pflegebedürftige Person oder auf sich selbst – vielleicht kommt es auch zu Streit oder zu Wutanfällen.

· Körperliche Erschöpfung und Symptome wie kaputte Haut, Haarausfall, Magenprobleme, Schlafstörungen, ständige Kopfschmerzen, …

· Verschlechterung von eigentlich unabhängigen Problemen wie psychischen Krankheiten, körperlichen Beschwerden, Stresssymptomen

· Körperliche Beschwerden wie Rückenprobleme, Schmerzen, Neurodermitis oder Schuppenflechte, …

Eine solche Überlastung kann man nicht nur symptomatisch bekämpfen – also indem zum Beispiel die Schmerzen mit Schmerzmitteln betäubt werden oder man gegen die Erschöpfung immer länger schläft. Es ist wichtig, die Ursachen der Probleme anzusehen und daran etwas zu ändern.

Deswegen werden in einer Kur für Angehörige einerseits die gesundheitlichen Probleme behandelt. Andererseits werden auch die Ursachen beleuchtet: Kann man den Stress lindern? Gibt es Möglichkeiten, die Pflege leichter zu machen? Welche Hilfestellungen kann es von außen geben?

Wie Angehörige Reha/Kur beantragen können

Um als Pflegeperson eine Kur zu beantragen, sprechen Sie am besten mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin. Oder rufen Sie direkt die Krankenkasse an – hier bekommen Sie auch gleich einen guten Überblick über Ihre Möglichkeiten. (Manchmal wird die Kur nicht von der Kranken-, sondern der Rentenkasse bezahlt. Das ist für Sie aber erst mal nicht wichtig, sondern wird direkt zwischen den Kassen geregelt)

Natürlich können Sie vorher auch selbst nach einer guten Reha-Klinik suchen. Online finden Sie eine Reihe von Tipps bei der Suche nach einer Reha-Klinik, aber Sie können sich auch direkt und lokal informieren. Es gibt oft lokale Beratungsstellen für pflegende Angehörige und auch Selbsthilfegruppen und Treffen für Pflegepersonen, in denen Sie andere Menschen treffen, die in der gleichen Situation sind oder auch schon mal eine Kur gemacht haben.

Wie funktioniert die Pflege während der Reha für Angehörige?

Während der Kur/Reha für Angehörige wird die pflegebedürftige Person natürlich nicht allein gelassen. Es gibt verschiedene Lösungsmöglichkeiten, zwischen denen Sie sich gemeinsam entscheiden können:

· Es gibt spezielle Reha-Einrichtungen für pflegende Angehörige, die verbunden sind mit Pflegeangeboten für die pflegebedürftige Person. Ob Sie sich ein Zimmer teilen oder die meiste Zeit getrennt verbringen, entscheiden Sie basierend auf Ihrer Situation, Ihren Wünschen und Ihren Bedürfnissen.

· Eine pflegebedürftige Person, die nicht allein in der Wohnung bleiben kann, kann zur Kurzzeitpflege n ein Pflegeheim ziehen. Hier gibt es verschiedene Angebote und sie werden von der Pflegekasse finanziert!

· Wenn die pflegebedürftige Person mit Unterstützung zu Hause bleiben kann, bietet sich die Verhinderungspflege an.

Planen Sie eine Reha oder möchten sich darüber informieren und sicher gehen, dass Sie bei jeder Variante Unterstützung von außen haben? Rufen Sie uns an. Wir helfen Ihnen!