26.07.2019
Kleinigkeiten in der Pflege: Die richtige Kleidung
In einer kleinen Serie widmen wir uns den „Kleinigkeiten“, die im Pflegealltag einen großen Unterschied machen können. Diese Kleinigkeiten betreffen alle, die pflegen: Angehörige und professionelle Pflegekräfte.
Viele Details sind fast selbstverständlich, aber gerade deswegen vergisst man sie besonders leicht. Ein klarer Fokus auf die Kleinigkeiten soll helfen, sie im Kopf zu behalten. So werden sie im Alltag wieder häufiger umgesetzt und führen zu einer besseren Pflege.
Eine Kleinigkeit: Die passende Kleidung in der Pflege
Passende Kleidung – ist das wirklich eine Kleinigkeit? Oder aber andersrum gefragt: Ist wirklich spezielle Kleidung für die Pflege nötig? Dabei gehen die Meinungen gerade bei Laien und Anfängern auseinander. Profis und erfahrene Pflegende haben oft mit den Jahren bewusst oder unbewusst Lieblingskleidung für die Pflege gefunden.
Dabei geht es um Kleidungsstücke von Kopf bis Fuß: Kopftücher, Schmuck, Shirts, Hosen und Schuhe können einen Einfluss auf die Pflege haben. Und nicht zuletzt auch Schichten: Von der Unterwäsche bis zum Pullover.
Warum die richtige Kleidung in der Pflege so wichtig ist
Die Kleidung, die man bei der Pflege trägt, beeinflusst auf viele Arten die Pflege. Schnitt, Material und Aussehen gehören zu den Einflussfaktoren.
BEQUEME KLEIDUNG IN DER PFLEGE
Kleidung für die Pflege sollte bequem sein. Denn Pflege ist (auch) körperlich anstrengend und verlangt oft verschiedene Bewegungen. Das gilt für professionelle Pflegekräfte, die Patienten beim Drehen oder Aufstehen stützen oder auch duschen und waschen. Aber auch für Angehörige, die jemanden bei Kleinigkeiten unterstützen: Die eigene Beweglichkeit sollte von der Kleidung so weit es geht unterstützt werden.
Wichtig ist Bequemlichkeit insbesondere auch bei Schuhen: Viel Laufen oder viel Stehen – enge oder nicht trittsichere Schuhe haben keinen Platz in der Pflege.
PRAKTISCHE KLEIDUNG FÜR DIE PFLEGE
Bei allen Kleidungsstücken kommt es in der Pflege leider immer auch darauf an, dass sie gut waschbar sind und viel mitmachen. Je nachdem, welche Pflegeleistungen man vornimmt und welche Pateinten man sieht, sollte man schon bei der Kleiderwahl am Morgen die Zusammenstellung gut überlegen. Besonders teure Stoffe oder schlecht zu reinigende Materialien bleiben besser für den Feierabend im Kleiderschrank.
Auch Schmuck oder Accessoire sollten wohlbedacht sein: Nichts darf sich verfangen oder bei Bewegungen stören.
Manche pflegebedürftige Menschen können verwirrt oder aggressiv reagieren. Sie sollten nichts greifen können wie beispielsweise Halsketten oder Ohrringe.
ANGEMESSENE KLEIDUNG FÜR DIE PFLEGE
Ein weiterer Faktor bei der Kleiderwahl für die Pflege ist der Gesamteindruck, den man damit macht. Als ambulante Pflegekraft ist man zu Gast bei Patienten. Die Kleidung sollte so ausgewählt sein, dass sie keinen unangemessenen Eindruck macht. Viele Menschen empfinden beispielsweise ärmellose Oberteile oder kurze Hosen und Röcke als unangemessen. Bei T-Shirts oder anderen Oberteilen sollte man einen Gedanken darauf verwenden, was ein Aufdruck signalisiert – ob in Worten oder als Bild. Außerdem zählt dabei natürlich, dass die Kleidung sauber sein sollte und gepflegt wirken muss. Diesen Eindruck erzielt man mit pflegeleichten Kleidungsstücken leichter.
Auch wer einen Angehörigen eher selten pflegt, kann auf „angemessene“ Kleidung achten. Natürlich muss jeder selbst wissen, inwiefern er oder sie sich den Wünschen oder Vorstellungen eines anderen unterwirft. Manchmal freuen sich aber beispielsweise gerade ältere Familienmitglieder, wenn man Kleidung trägt, die sie verschenkt oder sogar mitausgesucht haben.
Wie man passende Kleidung für die Pflege aussucht
Passende Kleidung für die Pflege muss nicht langweilig sein. Vom Unternehmen gestellte Kleidung wie Shirts oder Hosen machen die Wahl natürlich einerseits leichter, andererseits fühlen sich viele Menschen dadurch eingeschränkt.
Dabei gibt es auch Möglichkeiten, dem Pflege-Outfit einen persönlichen Touch zu verleihen. Wieder fließt dabei die Persönlichkeit des/der Gepflegten mit ein: Auch wenn Schmuck für einige Patienten zum Greifen oder Ziehen verleitet, kann er andere sogar erfreuen. Kinder freuen sich über interessante, glitzernde Motive. Andere Patienten bemerken vielleicht mit Freude selbst kleine Details wie eine Haarspange, besondere Pinn-Nadeln im Kopftuch, oder eine schicke Gürtelschnalle können Spaß machen und Besuchte aufmuntern.
Schrittweise aufbauen
Der Kleiderschrank muss nicht von heute auf morgen voll sein mit Kleidung für die Pflege. Wer weiß, dass in Zukunft viele Stunden am Krankenbett oder bei Pflegebedürftigen anstehen werden, kann schrittweise den Kleiderschrank aufbauen und auffüllen.
Basics eignen sich meist für die Pflege oder – anders kombiniert – auch für die Freizeit. Denn hier gilt: Die meiste Kleidung für die Pflege lässt sich nicht als Arbeitskleidung von der Steuer absetzen. Ausnahmen bilden Kleidungsstücke mit dem Firmenlogo.