Was ist anders in der Kinderintensivpflege als in der Erwachsenenpflege??

07.04.2023

Was ist anders in der Kinderintensivpflege als in der Erwachsenenpflege??

Aktuell laden wir unsere Kolleg*innen aus der Intensivpflege besonders ein, über einen Wechsel in die Kinderintensivpflege nachzudenken. Bei Peggy Blue, dem Kinterintensivpflegedienst, freuen wir uns über neue Mitglieder in den Teams und möchten neue Teams aufbauen.

Um euch die Entscheidung leichter zu machen, gibt es erst mal Informationen und Perspektive, denn von außen gibt es viele Vorstellungen zur Kinderintensivpflege, die „von innen“ leicht aufzulösen sind.

Muss ich für die Kinderintensivpflege alles neu lernen?

Ausgebildete Intensivpflegekräfte müssen für die Kinderintensivpflege nicht alles neu lernen. Natürlich gibt es ein paar Besonderheiten bei jüngeren Patienten, aber dein Wissen ist hier erst mal genauso wertvoll wie in der Erwachsenen-Intensivpflege.

Ein großer „sichtbarer“ Unterschied ist die Größe der Trachealkanülen – wenn du schon beatmete Erwachsene Patient*innen begleitet hast, sind dir die Grundprinzipien bekannt. Bei Kindern und auch bei Jugendlichen sind die Kanülen oft kleiner, weil sie selbst kleiner sind.

Das wirkt für viele am Anfang, als könnten sie hier mit den kleinen Geräten mehr falsch oder kaputt machen. Aber so sieht es umgekehrt auch aus der Perspektive der Kinderintensivpflege bei euch aus: nachdem man sich jahrelang an die kleinen Kanülen gewöhnt hat, sind die größeren Schläuche und Zugänge einschüchternd.

Ihr seid ja aber nicht auf euch allein gestellt in diesem neuen Kontext: alle Beteiligten sind daran interessiert, dass ihr euch erst mal mit den neuen Dimensionen vertraut macht. Die „Umgewöhnung“ geht dann sehr schnell!

Wie funktioniert die Kinderintensivpflege in einer Familie?

Zu Besuch bei einer Familie zu sein und mit den Eltern der oft sehr jungen Patient*innen zusammenzuarbeiten, ist meist viel enger und verzahnter als bei Familien von erwachsenen Patient*innen. Eltern sind absolute Expert*innen für ihr Kind und haben oft von der Geburt ihres Kindes an gelernt, wie sie die Versorgung selbst begleiten oder übernehmen können. Einerseits bedeutet das, dass du bei der Pflege nicht so „allein“ bist wie bei Erwachsenen. Andererseits hast du eben immer andere Experten dabei, die auch genau wissen, worauf du achten musst – und was du ihrer Meinung nach berücksichtigen solltest.

Du bringst aber eine wichtige neue Qualität mit in das Team, das sich um ein Kind kümmert: Als Pflegeprofis von außen bringen wir Erfahrung und Ruhe mit, die Eltern natürlich (noch) nicht haben.

Andersherum bist du als Erwachsene*r, der*die ständig in der Familie präsent ist, natürlich auch eine wichtige Bezugsperson für das Kind. Du begleitest es nicht nur zuhause, sondern auch in den Kindergarten oder in der Kita und in die Schule. Das ist oft viel abwechslungsreicher als der Alltag von intensivpflegebedürftigen Erwachsenen. Ob das anstrengender oder entspannter ist, kommt auch auf dich als Person an.

Ist die Arbeit mit kranken Kindern nicht zu belastend?

Ja, wir arbeiten mit oft sehr kranken Kindern und Jugendlichen und wie in vielen Bereichen der Pflege müssen wir leider auch manchmal miterleben, dass unsere Patient*innen sterben. Diesen Tod „nicht mitsterben“, wie man sagt, ist sicher oft schwierig. Deswegen bist du auch nie allein mit der Pflege oder deinen Gedanken: im Team, mit der Teamleitung oder mit besonderen Ansprechpartner*innen im Born Gesundheitsnetzwerk kannst du immer auch über diese Seite der Arbeit sprechen.

Viel, viel wichtiger ist aber, dass wir ihnen durch unsere Pflege und Präsenz aber auch jeden Tag lauter Dinge ermöglichen, die sie ohne uns nicht erleben könnten. Sie können mit uns in den Kindergarten, die Kita oder Schule. Wir machen mit ihnen einen Spaziergang in der Sonne oder gehen zusammen auf den Spielplatz.

Abgesehen davon, dass die Eltern allein neben ihrem Beruf dafür vielleicht nicht die Zeit hätten, bringen wir in die 1:1-Pflege auch den Mut, mit den Kindern etwas Neues zu erleben. WEIL du da bist, kann ein Kind zum Beispiel in die Schule, obwohl es beatmet wird. Wenn mal ein Gerät ausfällt oder Kinder neugierig oder im Spiel einen Schlauch lösen, bist du da und löst das Problem. Ohne dich wäre das alles eine gefährliche oder bedrohliche Situation, mit dir ist es eine Kindheit.

Und du kannst auch Eltern ermutigen und bestärken, mehr in sich und ihr Kind zu vertrauen und gemeinsam neue Erlebnisse zu haben – zum Beispiel im Sandkasten oder mit einem Planschbecken.

Wie wechsel ich in die Kinderintensivpflege?

Ausführlich beschäftigen wir uns mit den Möglichkeiten für einen Start in die Kinderintensivpflege nächsten Monat. Wenn du jetzt schon interessiert bist – egal ob als Mitarbeiter*in im Netzwerk oder von außen, mit Intensivpflegevorbildung oder ohne – wende dich direkt an uns: Anna Leu ist für dich als Bewerbersteuerin erreichbar: Mobil: 0176 18415285 oder per E-Mail a.leu@born-pflege.de

Oder sprich sie einfach auf dem Flur an!