03.03.2023
Kinderintensivpflege: Peggy Blue im Einsatz
Peggy Blue ist der Kinderintensivpflegedienst im Born Gesundheitsnetzwerk. Die Patientinnen und Patienten hier sind Babys, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche, die Intensivpflege benötigen.
Meist ist rund um die Uhr mindestens eine ausgebildete Intensivpflegekraft zu Gast in der Familie – und unsere Teams begleiten die Familien über Jahre.
In der Kinderintensivpflege zu arbeiten, bedeutet auch, eine ganz besondere Beziehung zu den Patientinnen und Patienten aufzubauen. Wie alle Kinder brauchen sie von ihren Bezugspersonen Zuwendung, Aufmerksamkeit und persönliches Interesse in allen Belangen, nicht nur bei der „Erledigung“ von Pflegeaufgaben.
Begleitung von Geburt an
Oft benötigen Kinder die Intensivpflege schon von Geburt an. Wenn sie nicht selbstständig zuverlässig atmen können, werden sie von Anfang an dabei von Beatmungsgeräten unterstützt. Die meisten Eltern werden schon im Krankenhaus auf die Situation Zuhause vorbereitet und lernen selbst, wie sie mit den Geräten umgehen und ihrem Kind am besten helfen können.
Auch sonst sind sie natürlich die Expertinnen und Experten für ihr Kind. Wir von Peggy Blue kommen ab dem Umzug nach Hause dazu und stehen ihnen als Fachkräfte zur Seite – aber auch als Bezugspersonen für die Kinder.
Neben der Überwachung der Beatmung geht es aber natürlich um noch viel mehr. Einerseits medizinisch je nach den persönlichen Bedürfnissen. Andererseits aber auch so wie alle Kinder: durch Begleitung beim Lernen, Spielen und im Alltag. Und durch den Aufbau einer persönlichen Beziehung und Bindung.
Viel mehr ermöglichen
Intensivpflegebedürftige Kinder sollen trotz ihrer Krankheiten oder Einschränkungen so viel wie möglich (mit-)machen können. Das bedeutet, dass zu unseren Aufgaben auch gehört, mit den Kindern diese Dinge zu tun. Ob beim Spielen zu Hause oder einem Ausflug nach draußen. Spazierengehen, auf dem Spielplatz rutschen oder den Sand zwischen den Fingern spüren, Bäume kennenlernen und so weiter.
Unsere Kollegin Samantha bietet euch in einem Video einen ersten Einblick darin, was Kinderintensivpflege alles beinhalten kann.
Wie ihr darin seht, bringen wir zum Beispiel auch mal einen Hund mit. Denn neue Erfahrungen und Erlebnisse bedeuten auch für kleine Kinder
Kindergarten und Schule
Was auch dazu gehört: Kindergarten und Schule besuchen. Anders als die meisten Kinder tragen unsere Schützlinge meist aber nicht den größten Rucksack. Stattdessen kommen wir zur Begleitung mit allem mit, was auch im Notfall gebraucht werden könnte: Sauerstoff, Beatmungsgerät, Ersatzbeatmungsgerät, Notfallrucksack und natürlich der Rollstuhl, in dem die meisten „unserer“ Kinder unterwegs sind, ist schon eine Menge zu manövrieren.
Deswegen bewältigen wir den Schulweg auch eher im Taxi als im Schulbus. In der Kita oder Schule wird gelernt und gespielt – und wenn es dabei mal wilder zugeht oder andere Kinder neugierig an einem Kabel ruckeln, sind wir schnell bereit, das Problem wieder zu beheben.
Wie alle Kinder mal hinfallen und sich wehtun, bleiben auch unsere Schützlinge nicht von jedem kleinen Unfall verschont. So bedeutet die Pflege durch erfahrene und ausgebildete Pflegekräfte auch hier oft, dass Kinder mehr erleben können: keine Panik, dass nur hochgeregelte Umgebungen angemessen sicher sind.
Anspruchsvoll und sinnvoll
In der Kinderintensivpflege zu arbeiten, bedeutet, Kindern Erfahrungen zu ermöglichen, die sie sonst nicht machen könnten.
In den nächsten Wochen erzählen wir mehr über Kinderintensivpflege und freuen uns, wenn wir vielleicht ein paar Leute auf die Idee bringen können, in die Kinderintensivpflege zu starten – ob durch eine Ausbildung oder den Quereinstieg als ausgebildete (Intensiv-)Pflegefachkraft!