30.09.2022
Impulse aus der Pflege: Aktiv Arbeitstag mitgestalten
Wie sieht eine bessere Pflege aus? Dazu haben nicht nur Gesundheitsminister oder Pflegebeauftragte Ideen (und werbewirksame Aktionen), sondern natürlich und vor allem jeder, der tatsächlich in der Pflege arbeitet.
Wir haben bereits gesehen, wie Impulse aus der Pflege selbst Ideen für die Gestaltung der Pflege, für mehr Freiheit in der Lebensgestaltung und für mehr Digitalisierung bedeuten können.
Heute sehen wir uns den Bereich des Arbeitsalltags an. Welche guten Ideen gibt es bereits aus der Pflege? Wo ist der Raum für Verbesserungen?
Maßnahmen für mehr Hygge und Glück und Achtsamkeit
Viele Angebote für zufriedenere Pflegekräfte drehen sich (auch) um Begriffe wie hyggelig, Glück, Achtsamkeit. Andere geben Tipps für Glückstagebücher und Dankbarkeitskistchen.
Und dann stehen auf der anderen Seite zum Beispiel wütende Bücher, die vom Titel bis zum Inhalt teilweise einfach nur Wut rauslassen auf be…scheidene Arbeitsbedingungen. Und in den Rezensionen dieser Bücher auf Amazon wiederum schreiben die ganz schlauen, dass die Autor*innen sich wohl einen anderen Beruf suchen müssten.
Sich einen wahnsinnig fordernden Beruf rein durch „die richtige Einstellung“ plötzlich gut zu meditieren, ist absurd. Ganz ohne einen Blick auf die eigene Perspektive und das Ausnutzen von allen bekannten Tricks aber auch.
Man sollte sich die Arbeit angenehm gestalten und wem der glitzernde Tageskalender mit Einhörnern jeden Tag ein bisschen Freude bringt, der soll sich unbedingt den glitzernden Tageskalender mit Einhörnern besorgen. Am besten noch einen passenden Stift!
Aber wenn in dem Kalender ständig durchgestrichene, verlängerte, neu geplante, in die Freizeit rutschende, … Schichten eingetragen werden müssen, dann werden irgendwann auch Einhörner grumpy.
Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen
Wir sammeln im Netzwerk Ideen aus allen möglichen Bereichen, um Pflege auch für die Pflegenden besser zu machen.
Einen guten Überblick bietet die Blogübersicht zum Thema Arbeiten im Born Gesundheitsnetzwerk.
Da finden sich Videos mit Kolleg*innen, Stellungnahmen von Chefs, Tutorials als praktische Tipps und Perspektiven auf „Randbereiche“ wie unsere Influencer.
Mitgestalten heißt mitgestalten
Muss ich jetzt zu allem anderen auch noch mein eigener Chef sein? So richtig attraktiv klingt das nicht, wenn man seinen Arbeitsplatz erst noch basteln müsste. Aber es geht ja nicht darum, dass jeder weiß, welche Anforderungen und Regulatorien es gibt. Sondern dass alle beeinflussen können, wie alle gemeinsam Ziele erreichen.
Das funktioniert am besten, wenn sich alle einen Blick für Optionen angewöhnen – und das Sprechen über Ideen. Im Netzwerk gibt es neben dedizierten Ansprechpersonen für die „Neben“bereiche – von der Digitalisierungsbeauftragten über die Fuhrparkbetreuung bis zur Marketingabteilung - auch immer jemanden, der im Team Ideen aufnimmt. Durch kleine Ideen trainiert man eine Kultur, die offen für Ideen ist: Andere Kaffeesorte besorgen? Lieber draußen mit Fleece-Decke für jeden als drinnen im Büro besprechen? Neue Ideen für gemeinsame Aktionen? Alles übt das Mitgestalten.
Und wenn alle Vorschläge offen angenommen werden, ob sie letztlich umgesetzt werden oder nicht, üben solche Kleinigkeiten auch für die Wichtigen Punkte.
Wer weiß denn schon, ob in einer*m von euch vielleicht die beste Idee für die beste Pflege schlummert und nur darauf wartet, ausgesprochen zu werden?