Erster Jahresrückblick der Pflegekammer NRW

12.01.2024

Erster Jahresrückblick der Pflegekammer NRW

Ein Jahr nach ihrer Gründung und Etablierung in NRW zieht die Pflegekammer eine Bilanz. Insgesamt sieht es aus ihrer Sicht sehr gut aus: abgesehen von ersten Erfolgen erkennt die Präsidentin der Pflegekammer NRW, Sandra Postel, auch Aufmerksamkeit und Teilhabe bei politischen Entscheidungen. Das macht einen großen Unterschied dazu, nur „zugucken“ oder „abwarten“ zu dürfen, was andere entscheiden.

Beteiligung an Gremien und Abstimmungen

Die Pflegekammer ist nicht nur „für sich selbst“ da, sondern arbeitet aktiv in der Politik mit. Das bedeutet, dass Vertreter*innen der Pflege auch in Gremien sitzen, die bisher ohne sie unter anderem über Themen beraten haben, die auch die Pflege betreffen.

Neben dieser Mitarbeit in Gremien, die sich als Teilnahme an Diskussionen darstellt, hat die Kammer die Berufsaufsicht über die Pflege. Das bedeutet, dass sie die Ansprechpartnerin bei Verstößen beispielsweise gegen den Arbeitsschutz ist oder wenn es gefährliche Pflegesituationen gibt, weil zu wenig Personal zu viele Aufgaben übernehmen muss.

Im Bereich solcher Brennpunkte ist die Pflegekammer aber nicht nur Ansprechpartnerin, sondern auch öffentliches Organ und Stimme der Pflege in NRW: Stellungnahmen bzw. Pressemeldungen der Pflegekammer zu Themen wie Gewalt gegen Pflegefachpersonen oder die Unterstützung von pflegenden Angehörigen beeinflussen die Gesetzgebung direkt.

Erster Meilenstein: Weiterbildungsordnung für die Pflege in NRW

Die Entwicklung der Weiterbildungsordnung für die Pflege in NRW, die seit dem 1. Januar gilt, stellte letztes Jahr einen wesentlichen Meilenstein für die Pflegekammer dar. Nicht nur wurde darin zum ersten Mal in einer Ordnung festgehalten, wie genau die Weiterbildung (auch basierend auf der generalisierten Ausbildung) aussehen soll.

Besonders ist auch, dass diese Ordnung „von innen“ kam: Pflegefachpersonen selbst stimmten sich über die Inhalte der Weiterbildung ab und setzten dafür auf ihre Erfahrung und Expertise dazu, was tatsächlich nötig und gebraucht wird.

Anerkennung durch (und für) Pflegefachpersonen in NRW

Die Pflegekammer basiert auf dem Prinzip der Teilhabe: wer professionell in der Pflege arbeitet, ist Mitglied und kann wählen und mitbestimmen. Die „Vertreter*innen“ kommen nicht aus der Politik oder anderen Fachbereichen, sondern aus der Pflege. Die Diskussionen können intern stattfinden und Ergebnisse nach außen getragen werden.

Der letzte Stand der Mitgliedszahlen waren 227 989 Pflegefachpersonen. Diese werden übrigens auch direkt einbezogen – noch in diesem Quartal sollen die Ergebnisse einer ersten Befragung unter den Mitgliedern der Pflegekammer NRW (zusammen mit der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz durchgeführt) vorgestellt werden.

Und danach baut wieder die Pflegekammer selbst auf diesen Ergebnissen auf und kann sich als starke Stimme der Pflege an Gesprächen in der Politik beteiligen oder eigene Entscheidungen treffen.