Demenzpflege zu Hause

27.09.2019

Demenzpflege zu Hause

Ältere Menschen und in einigen Fällen auch schon jüngere erkranken häufig an Demenz. Dabei verliert eine Person zunehmend kognitive Fähigkeiten – vom Vergessen von Informationen über Orientierungslosigkeit bis zum Verlust von persönlichen Eigenschaften.

Ab wann ist jemand „dement“?

Mehr Vergesslichkeit im Alter oder nachlassende Konzentrationsfähigkeiten nehmen die meisten Menschen als ganz normal hin. Ab wann ist Vergesslichkeit ein Zeichen von Demenz?

Es gibt viele Formen von Vergesslichkeit oder Schusslichkeit, die völlig normal sind: Mit dem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit des Gehirns tatsächlich ab und etwa mit 50 merken viele Menschen, dass sie weniger gut Neues lernen können, weniger Dinge gleichzeitig (oder nebenher) machen können oder auch mal Kleinigkeiten vergessen.

Die ersten Anzeichen von Demenz verstecken sich oft hinter diesen normalen Prozessen – und sie können identisch mit den Symptomen einer Depression oder Stoffwechselstörung sein. Deswegen gibt es Ärzte, die auf die Diagnose spezialisiert sind, und einfache Tests.

Wenn Sie sich um sich selbst oder jemand anderen Sorgen machen, weil seit mehr als einem halben Jahr die Anzeichen von Vergesslichkeit oder Orientierungslosigkeit auftauchen, führen Sie einen einfachen Test durch: den Uhrentest. Dabei ist die Aufgabe schlicht, eine Uhr zu zeichnen und danach eine bestimmte Zeit einzumalen – beispielsweise „8 Uhr 37“.

Wer dabei Schwierigkeiten hat, sollte spätestens zum Arzt.

Besondere Herausforderungen in der Pflege von Menschen mit Demenz

Die Pflege von Patienten mit Demenz ist oft besonders herausfordernd – für Angehörige, aber auch für Pflegekräfte. Denn einerseits macht die Vergesslichkeit einige Dinge schwieriger – vermeintlich einfache Aufgaben oder kleine Aufträge kann eine betroffene Person nicht mehr durchführen und manchmal deswegen bei der Pflege von eigentlich geringfügen körperlichen Beschwerden nicht mehr „mithelfen“.

Andererseits durch emotionale Belastungen. An Demenz erkrankte Personen sind häufig verunsichert oder ängstlich, weil sie sich nicht mehr so auf ihren Kopf verlassen können, wie früher. Oft kommt auch Wut hinzu: Auf sich, auf andere, auf die Krankheit. Angehörige oder Freunde sehen von außen zu, wie jemand in Teilen „verschwindet“. Weil gemeinsame Erinnerungen vergehen oder jemand sich ganz anders verhält als früher.

Bei der Pflege von Patienten mit Demenz ist es wichtig, Zuverlässigkeit zu bieten. Einerseits emotional – durch Ruhe, Verständnis, Trost – und andererseits durch klare Strukturen und einen regelmäßigen Tagesablauf.

Können demente Menschen zuhause bleiben?

Die Pflege von Demenzpatienten ist häufig besonders anstrengend oder belastend. Viele Menschen mit Demenzerkrankungen können nicht allein bleiben, weil sie gefährliche Dinge tun oder vergessen, etwas zu tun. Sie essen beispielsweise zu häufig oder zu selten oder gehen aus dem Raum, obwohl Ofen, Herd oder Kerzenflammen noch an sind. Oder sie bekommen Angstzustände, wenn sie allein sind und sich nicht erinnern, wo sie sind.

Wenn jemand mit ihnen zusammenlebt, kann diese Person oder eine Familie die „Ausfälle“ abfangen. Das erfordert allerdings eine gute Organisation, viel Zeit und Kraft. Denn im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit müssen Patienten wirklich rund um die Uhr begleitet werden. Heute sind viele Menschen aber selbst von ihrem Leben und ihren Verpflichtungen so eingespannt, dass sie „keine Zeit“ übrig haben – oder nicht mehr genug Energie für die anstrengende Betreuung. Das bedeutet nicht, dass sie sich nicht kümmern wollen. Aber wenn keine große Familie zur Verfügung steht, in der jeder etwas beitragen kann, oder sich beispielsweise einfach Arbeitszeiten überschneiden, entstehen „Lücken“ in der Betreuung.

Dann, oder wenn eine Person mit Demenz allein lebt, kann ein Pflegedienst helfen. Für lange Zeit können so auch Demenzerkrankte zuhause leben und dort gepflegt werden.

Unterstützung bei der Demenzpflege zuhause

Wenn jemand mit Demenz zuhause wohnen bleiben will und auch die Familie oder andere Mitbewohner ihn oder sie weiter zuhause behalten möchten und können, kann die Unterstützung durch einen Pflegedienst wirklich entlasten.

Die starken Emotionen, die pflegebedürftige Menschen mit Demenz oft verwirren und aufrütteln, belasten auch Angehörige oder Mitbewohner. Einen Pflegedienst zumindest mit einem Teil der Betreuung zu beauftragen, kann einen Teil dieser Belastung mindern.

Dabei hilft nicht nur, dass durch den Pflegedienst „Aufgaben“ übernommen werden, die vielleicht anstrengend oder belastend sind. Sondern es hilft auch die Pause mit dem sicheren Wissen, dass jemand da ist und sich kompetent kümmert.

Es ist gut, wenn sich ein Patient schon früh an den Pflegedienst gewöhnen kann und nicht erst im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit plötzlich mit „Fremden“ konfrontiert wird. Das bedeutet aber nicht, dass es irgendwann „zu spät“ für einen Pflegedienst ist. In jedem Stadium können und wollen wir Ihnen helfen und für Sie da sein.

Rufen Sie uns an – auch wenn Sie sich zunächst nur beraten lassen möchten, welche Leistungen möglich und hilfreich wären!