07.08.2020
Corona-Hilfsprojekt in Südafrika
Ocean View ist ein Township im Süden Kapstadts mit über 40 000 Einwohner. Viele Menschen arbeiten hier bei nicht-registrierten Unternehmern oder als Hausangestellte Aufgrund der COVID-19-Krise wurde in Südafrika ab dem 27. März ein “harter Lockdown” eingeführt. In dieser Zeit konnte die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr arbeiten.
Über einen Zeitraum von etwa neun Wochen (April/Mai 2020) konnten wir jede Woche mehr als 27 Familien (Haushalte) mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln versorgen. Für ausgewählte Haushalte konnte auch eine Grundversorgung mit Strom aufrechterhalten werden. Darüber hinaus konnten wir zwei Wochen lang eine Suppenküche im Township versorgen.
Um keine langfristigen Abhängigkeiten und entsprechende Haltungen zu erzeugen, war es uns als Stiftung wichtig, nicht direkt in Erscheinung zu treten, sondern ausschließlich mit einer lokalen Kirchengemeinde zusammenzuarbeiten.
Das Ziel des Projekts war es, die Familien, die durch den Lockdown ihr Einkommen verloren hatten und sich nicht für Hilfsleistungen qualifizierten, übergangsweise und zeitlich begrenzt mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Hilfslieferungen erfolgten beziehungsorientiert und unser Partner überprüfte regelmäßig, wer wirklich darauf angewiesen war.
Viele Menschen wollen verständlicherweise nicht als Empfänger von sozialen
Hilfsleistungen benannt werden. Wir konnten jedoch einige Interviews führen mit denen, die bereit waren, ihre Geschichte zu erzählen und zu teilen.
Shamese
- 3 Familien wohnen auf einem kleinen Grundstück
- kein Einkommen während des Lockdowns
- bekamen über mehrere Wochen Essenspakete
- 1 Familienmitglied arbeitet mittlerweile wieder und kann somit eine Grundversorgung gewährleisten.
“Ich weiß nicht, was ich ohne die Essenspakete gemacht hätte.”
Rugean
- lebt mit seiner Freundin und seinen 3 Kindern
- bekam über mehrere Wochen Essenspakete
- arbeitet seit einigen Wochen Teilzeit für ein Kleinunternehmen mit dem die Stiftung zusammenarbeitet
“Die Essenspakete haben mir einen Anschub und Selbstvertrauen gegeben, selber aktiv werden zu müssen.”
Graydon
- verheiratet, 2 Kinder
- kündigte 2 Wochen vor Lockdown aufgrund unfairer Arbeitsbedingungen; der Lockdown machte Arbeitssuche unmöglich
- seine Frau durfte als Friseurin viele Wochen nicht arbeiten und erhielt keine Ersatzleistungen
- hat seit einigen Wochen Arbeit bei einem kleinen Unternehmen vor Ort gefunden
“Die Essenspakete halfen sehr, da wir kein Einkommen mehr hatten. Ich konnte dadurch auch einigen Nachbarn in meiner Straße helfen.”
Vielen herzlichen Dank aus Südafrika!