Corona verengt die Pflegekrise: Hilfe aus dem Ausland kommt nicht mehr

01.05.2020

Corona verengt die Pflegekrise: Hilfe aus dem Ausland kommt nicht mehr

In Zeiten von Corona wird der Mangel an Pflegekräften noch mal deutlicher: Viele Gesellschafterinnen oder Haushaltshilfen stammen aus Deutschlands Nachbarländern und sind zu Beginn der Krise nach Hause zu ihren Familien gefahren. Jetzt kommen sie nicht zurück und viele ältere Menschen, Kranke oder Familien stehen ohne die gewohnte und benötigte Hilfe da.

Auch wenn das Einkaufen mittlerweile für die meisten Menschen wieder leichter wird - die Regale füllen sich langsam - sind viele Menschen im Alltag umso mehr auf Hilfe beim Einkaufen, Putzen oder einfach beim Spazierengehen angewiesen.

Berufspendler mit enorm langer Anfahrtszeit

Die Pflegekräfte oder Haushaltshilfen aus Polen und anderen Ländern fahren meist entweder für einige Wochen oder zum Beispiel unter der Woche aus Polen zu den betreuten oder gepflegten Personen und zum Ende der Zeit oder jedes Wochenende zurück.

Die Reisen sind schon normalerweise beschwerlich: Die langen Fahrten verbringen die meisten im Bus. Und auch wenn Reisebusse immer komfortabler werden: 14 Stunden jeweils Hin und Zurück sammeln die wenigsten in einer normalen Arbeitswoche an.

Die beschwerliche An- und Abreise nehmen sie auf sich, weil die Bezahlung in Deutschland besser ist, Bedarf herrscht und sie ihre Familien zu Hause versorgen möchten.

Weniger Pflegekräfte durch Corona-Krise

In Deutschland fehlen Pflegekräfte – auch ohne Corona-Krise. Jetzt fehlt auch das Personal, das die übergroßen Löcher bisher geflickt hat. In den meisten Fällen klappt es aktuell noch immer irgendwie – das wird aber zunehmend schwieriger.

Die Corona-Krise zeigt, wo es hapert: Viele Familien benötigen mehr Unterstützung, als sie sich in Deutschland normalerweise leisten können. Deutsche Pflegekräfte arbeiten nicht für die Bezahlung, die sie anbieten können. So ist Deutschland auf die Pflegekräfte aus Polen und anderen Ländern angewiesen, um die Löcher zu flicken.

Diese Flicken sind allerdings nie mehr als Übergangslösungen gewesen: So gut die Pflege durch die Betreuung aus dem Ausland auch sein kann, sie führt eher zu mehr Problemen. Denn durch Schlupflöcher weniger zu bezahlen ist in keiner Branche ein gute Lösung.

Wert der Pflege wird deutlicher

Die Corona-Krise zeigt aber auch deutlich, wie schnell das Netz reißt, wenn es sich an zu vielen Stellen auf Flicken verlässt. Wenn Pflegekräfte aus dem Ausland wegfallen, müssen Familien oder einzelne Personen schnelle Unterstützung aus der Region finden. Den gleichen Umfang der Betreuung zu bekommen, ist oft schwieriger.

Auch wir bieten allerdings unterstützende Leistungen für unsere Patienten und Patientinnen an – oder „neue“ Auftraggeber, die bisher von anderer Stelle Hilfe erhalten haben. Seit neustem übrigens auch speziell mit pflegedienst-angebundener Haushaltshilfe in Dortmund durch Scherer-Bader.

Wenn Sie Hilfe im Haushalt, beim Einkauf oder durch Begleitung im Alltag benötigen – durch die Corona-Krise oder einfach allgemein – melden Sie sich! Wir finden gemeinsam sicher eine Lösung!