31.12.2018
Ambulante Pflege: Das ändert sich 2019
Mit Beginn des neuen Jahres stehen einige Änderungen an, die die Pflege betreffen. Große, positive Änderungen sind noch nicht in Sicht – aber viele Kleinigkeiten, die viel Einfluss haben könnten.
Pflegestärkungsgesetz mit Reformen für Pflegeheime und Krankenhäuser
Die Bundesregierung konzentriert sich in ihren Reformen zunächst auf Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen – und wir sind noch skeptisch gegenüber Behauptungen, diese Änderungen liefen nicht zu Lasten der ambulanten Pflege. Beispielsweise gibt es in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zukünftig verbindliche Untergrenzen für den Pflegeschlüssel, der diese Einrichtungen dazu bringen wird, unbedingt Pflegepersonal anziehen zu müssen (und gleichzeitig aller Voraussicht nach trotzdem nichts nützt).
Änderungen für die ambulante Krankenpflege
Vorerst verlautet von offizieller Seite zu Änderungen für die ambulante Krankenpflege allerdings nur: Wegezeiten sollen besser honoriert werden und Krankenkassen müssen Tariflöhne in der häuslichen Krankenpflege akzeptieren.
Außerdem sollen Pflegekräfte leichter an Kinderbetreuungsplätze kommen können, die zu ihren Arbeitszeiten passen und beispielsweise auch Nachtschichten abdecken. Konkrete Förderung gibt es auch hier aber nur für Krankenhäuser und stationäre Pflegeeinrichtungen.
Erhöhte Beiträge in die Pflegekasse
Die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen 2019 um 0,3 Prozent – also auf 2,85 % des Bruttoeinkommens. Auch dieser Anstieg soll helfen, die steigenden Kosten der Pflege zu decken. Wie üblich werden die Beträge zwischen Arbeitnehmer und -geber aufgeteilt.
Gleichzeitig sinken übrigens geplant die Beiträge für Arbeitslosen- und Krankenversicherung, sodass insgesamt für viele Arbeitnehmer mehr vom Bruttogehalt übrigbleibt.
Mehr Digitalisierung
Die Bundesregierung möchte außerdem die „Digitalisierung“ der Pflege weiter vorantreiben. Da Digitalisierung zur Zeit ein Lieblings-Schlagwort der Politik ist, und auch alles Mögliche andere „digitalisiert“ werden soll, weiß man noch nicht, was genau das wohl heißen soll.
Einige Möglichkeiten der Digitalisierung der Pflege hatten wir im Blog ja bereits angesprochen. Ausgereift ist davon noch keine, aber vorerst geht es wohl auch darum, mehr Energie in den Ausbau zu stecken. Inwiefern die Einsparung von Verwaltungsschritten tatsächlich die Pflegedienste so stark entlastet, dass fehlende 100 000 Stellen aufgefangen werden können, wird sich zeigen.